Küstenschutz

„Wer nicht will deichen, der muss weichen!“ Dieser Erkenntnis Rechnung tragend führen wir Arbeiten zur Herstellung und Instandhaltung von Küstenschutzbauten aus. In Abhängigkeit von der Spezifik der Baumaßnahme nutzen wir die Kapazitäten kompetenter Nachunternehmer oder handeln - wie beispielsweise bei der Befestigung von Sandaufspülungen - als Nachunternehmer.

 

Leistungen

  • Deichbau
  • Uferbefestigung (Aufspülung / Buhnen / Steinwall / Steindeckwerk)
  • Dünenbefestigung

 

Gefahrenzone Küste

Küsten sind erstaunlich. Sie sind nicht nur flexibel in der Ausbreitung, sondern durch die Kraft des Wassers auch mobil. Während dieses Phänomen von außen spannend zu beobachten ist, birgt es für die Bewohner küstennaher Gebiete ein beständiges Risiko. Insbesondere bei Überschwemmungen kommt es für die Anwohner immer wieder zu existenzbedrohenden Schäden an Heim und Haus. Und auch die Abtragung des Landes sorgt immer wieder für große Verluste. Insbesondere Küstenabbrüche können ganze Häuser verschwinden lassen und stellen zudem eine erhebliche Gefahr für die dort lebenden Menschen dar.

 

Klimawandel und Küstenschutz

Zunehmend kommen neue Anforderungen und Risiken durch den Klimawandel auf den Küstenschutz zu. Berechnungsmodelle ergeben, dass langfristig eine Erhöhung des Meeresspiegels zwischen dreißig Zentimetern bis zu einem Meter erwartet werden müssen. Extreme Wetterlagen könnten Sturmfluten deutlich höher ausfallen lassen als bisher. Sehr stark wären dann beispielsweise die Nord- und Ostseeküste Schleswig-Holsteins und auch die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns betroffen. Neue und flexible Schutzmaßnahmen sind in diesem Fall entscheidend für die Wirksamkeit des Küstenschutzes.

Daher gilt es, dem Kulturbau und Küstenschutz besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Mit Deichen, Dünen, Tetrapoden und Wellenbrechern können die ungestümen Wellen entschleunigt werden. So wirken sie nur mit verringerter Kraft auf das Festland ein und können ihm so auch weniger entreißen.

 

Deiche

Deiche wirken am effektivsten, wenn ihre dem Gewässer zugewandte Seite einen möglichst niedrigen Steigungsgrad aufweist. So rollt sich die Welle aus, wo sie sonst mit ganzer Macht aufprallen würde. Solche Bauwerke benötigen für eine angemessene Wirkungsweise viel Platz, welcher nicht immer gegeben ist. Dann bietet es sich an, die wasserzugewandte Seite stattdessen mit Beton oder großen Steinquadern zu verkleiden. Normalerweise ist der Deich zwar auch beschichtet, jedoch mit Klei, welcher im Optimalfall als Erosionsschutz ausreicht. Zudem können Deiche wie Dünen bepflanzt werden. Die Wurzeln halten das Sediment zusammen und verleihen dem Bauwerk zusätzliche und natürliche Stabilität.

 

Buhnen

Manchmal werden Sedimente aber auch seitwärts abgetragen. So entstehen beispielsweise Steilküsten. Während ihr Anblick äußerst imposant ist, sind diese Regionen auch äußerst gefährlich. Daher muss dieser Erosionsform stark entgegengesteuert werden – mit Buhnen. Dabei handelt es sich um Dämme, die im Lot zum Ufer stehen und von diesem an viele Meter in Gewässer hinein ragen. Sie fangen Sedimente, Gehölz und Kraut ab, senken so die Strömungsgeschwindigkeit in Ufer näher und erlauben eine teilweise Auflandung. Die wohl bekanntesten Buhnen hier sind die hölzernen in der Ostsee, wie sie u.a. an den Küsten Vorpommerns zu sehen sind. Darüber hinaus gibt es aber auch Werke aus Beton und Stahl.

 

Aufspülungen

Zu den besonders naturnahen Schutzmaßnahmen zählen Sandaufspülungen. Sie werden beispielsweise auf  der Insel Usedom schon seit Jahrzehnten ausgeführt, um Strandverluste und Küstenabbrüche auszugleichen. Auch als Dünenverstärkung oder –erhöhung sind Aufspülungen gängige Maßnahmen im Küstenschutz. Kennzeichnend dafür ist, dass die Maßnahmen – vor allem wenn es um Strand- und Küstenaufspülungen geht – meist regelmäßig wiederholt werden müssen, da immer wieder Abtragungen durch Wind und Wellen erfolgen. Das macht solche Aufspülungen zu einer relativ kostenintensiven Methode der Uferbefestigung.

 

Deckwerke

Allgemein werden Deckwerke im Wasserbau erstellt, um besonders gefährdete Uferbauwerke (Böschungen, Deiche) wasserseitig gegen Strömungen und Wellen zu sichern. Pflasterungen oder Steinschüttungen müssen dabei je nach Untergrund auch mit Filtern – bei feinkörnigem Untergrund – oder Geotextilien kombiniert werden. Im Küstenschutz müssen Deckwerke den dynamischen Bewegungen der See gerecht werden. Das wird durch eine entsprechende Böschungsneigung zwischen 1:4 und 1:6 erreicht. Ausführung und Baustoff müssen den speziellen Anforderungen gerecht werden, was zur Wahl unterschiedlicher Deckwerksarten und Materialien führt. Geschlossene und offene Deckwerke, Schütt-, Setz- oder Betonsteindeckwerke müssen sich nicht nur der Natur, sondern auch der immer intensiveren Nutzung der Küstenbereiche durch den Menschen anpassen. Vielfach werden anschließend oberhalb des Wasserstandes zusätzlich Begrünungen vorgenommen.

Küstenschutz gilt als wichtige Aufgabe für die Gesellschaft und zählt zu den Gemeinschaftsaufgaben von Bund und Ländern. Das ist sogar im Grundgesetzt verankert (Artikel 91a Abs. 1 Nr. 2). Der Bund muss danach mindestens 50 % der Kosten tragen.